Dr. Matthias Günther
Hat der Mensch eine Seele? - Philosophische Überlegungen zum Leib-Seele-Problem
Vor noch gar nicht langer Zeit war die Verwendung des Wortes 'Seele'
etwas ganz und gar Selbstverständliches. Man meinte mit diesem
Substantiv dasjenige, was unsere eigentliche Persönlichkeit ausmacht.
Zwar reden wir auch heute noch von 'seelischem' Befinden, und in solcher
Rede schwingt die ursprüngliche Bedeutung des Wortes 'Seele' auch noch
mit. Aber die Substantivierung 'die Seele' ist im
naturwissenschaftlich-technischen Zeitalter fraglich, ja suspekt
geworden. Schließlich lässt sich eine Seele neurowissenschaftlich nicht
nachweisen.
In dem Vortrag soll nach einer kurzen Exposition der Geschichte des
Seelen-Begriffs in der abendländischen Philosophie, das, was in der
neuzeitlichen Philosophie und Theologie unter der Seele verstanden
wurde, nämlich das, was uns in unserem Inneren auszeichnet, erläutert
und kritisch analysiert werden. Im Anschluss daran sollen folgende
Fragen zur Diskussion gestellt werden: Haben die Neurowissenschaften
Recht mit ihrer Behauptung, dass es so etwas wie eine Seele nicht gibt?
Lässt sich diese Frage überhaupt mit den Methoden der
Naturwissenschaften beantworten? Und: Was würde es für das menschliche
Leben und Sterben bedeuten, wenn es eine Seele geben würde oder nicht
geben würde ?
Dr. Matthias Günther hat Philosophie, klassische Philologie und Pädagogik studiert, 1998 in Bielefeld promoviert und unterrichtet Latein, Philosophie und Werte und Normen am Albert-Einstein Gymnasium in Hameln. Er ist Lehrbeauftragter für Philosophie an der Uni Hildesheim und hat im Rahmen unserer „Die kleine philosophische Reihe“ bereits mehrere Vortrage gehalten.
Sonntag, den 17. September 2023
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 12, - €)