Wir bestehen aus den Büchern, die wir gelesen haben, viel mehr als aus unseren Biographien. Die konkrete Biographie ist eine Begrenzung, das Lesen eine endlose Öffnung.
Katja Petrowskaja
Herzlich willkommen
zu unseren Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2020 !
Alle Veranstaltungen finden,
wenn nicht anders angekündigt,
in der Stadtbücherei Hameln
in der Pfortmühle, Sudetenstr. 1, 31785 statt.
Infos unter: www.bg-hameln.de
c/o Bernd Bruns
Kontakt: bg.hameln@gmail.com
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Hans-Jürgen Schmelzer: Verwaiste Felder. Schicksale im Oderbruch nach 1945
Hans-Jürgen Schmelzer erzählt anhand reichen Quellenmaterials vom Schicksal des Ortes Sachsendorf und seiner Bewohner nach 1945. Er spannt dabei einen erzählerischen Bogen von der Rückkehr der Menschen in ihr zerstörtes Dorf über die Jahre des Neuanfangs unter der kommunistischen Herrschaft bis in die heutige Zeit.
Das Buch würdigt die enormen Leistungen der Menschen beim Wiederaufbau ihrer Heimat und erzählt von den mitunter tragischen Lebensgeschichten der Neusiedler, die die Oderbruchregion entscheidend mitgestalteten. Es ist nach und „Meines Vaters Felder“ und „Verlorene Felder“ der letzte Band seiner Sachsendorfer Oderbruchgeschichte.
Hans-Jürgen Schmelzer, geboren 1938 in Frankfurt/Oder, aufgewachsen zunächst in der Magdeburger Börde, später im Rheinland, wohin die Familie aus der DDR geflüchtet war, studierte Germanistik und Romanistik in Tübingen, Bordeaux und Bonn, arbeitete dann von 1968 bis 2000 als Lehrer im Höheren Lehramt, zuletzt als Oberstudienrat in Sankt Augustin bei Bonn. Von 1975 bis 1987 war er freier Mitarbeiter bei der Zeitung »Die Welt«. Von ihm sind bereits zahlreiche Musiker- und Schriftsteller-Biografien erschienen – so über Johannes Brahms, Theodor Fontane, Georg Friedrich Händel, Hermann Hesse, Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist. Er lebt in Hameln und war schon mehrere Male erfolgreich unser Gastredner.
Sonntag, den 26. Januar 2020
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 9,- €)
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Jens Rosteck: Marguerite Duras. Die Schwester der Meere
Ihren Weltbestseller "Der Liebhaber" schrieb Marguerite Duras mit siebzig, die Geschichte dahinter erlebte sie um 1929 in Indochina – als ein reicher Chinese die damals Fünfzehnjährige verführte und ihr verfiel. Zeitlebens sollten ihre amourösen Eskapaden für Irritationen sorgen, genau wie ihr politisches Engagement. Ihr so umfangreiches, komplexes wie experimentelles Œuvre durchzieht indessen ein bisher wenig beachteter roter Faden: die Leidenschaft für das Meer. Seit ihrer Kindheit am Golf von Siam war Duras von der wilden Macht der Ozeane fasziniert; sie wurden zum Schauplatz ihrer Romane, zum Stoff ihrer Theaterstücke, zum literarischen Sinnbild ihrer Liebschaften, zum inneren Rückzugsort und zur Inspiration für ihre Filme. Jens Rosteck folgt Marguerite Duras entlang der Küsten und Strände ihres Schaffens und wirft neue Schlaglichter auf ihr faszinierendes Leben .
"Rosteck hat mit Schwester der Meere eine gelungene Biografie vorgelegt, die sowohl informativ als auch literarisch anspruchsvoll ist. Sie ist Duras-Kennern ebenso zu empfehlen wie denjenigen, die sich mit dieser starken und eigenwilligen Frau und ihrem umfassenden und vielseitigen Werk auseinandersetzen wollen und einen zugänglichen, aber anspruchsvollen Einstieg in ihr Œuvre suchen.“ (literaturkritik.de, Juni 2018)
Jens Rosteck, 1962 in Hameln geboren, promovierter Musikwissenschaftler, Kulturgeschichtler, Pianist und Autor zahleicher Biographien und Städteporträts war schon mehrfach unser geschätzter Gast und verstand es immer, den Zuhörer durch seine lebendige Darbietung in Bann zu ziehen. Nach Edith Piaf, Jacques Brel unb Joan Baez präsentiert er uns nun das Porträt der großen alten Dame der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts: Marguerite Duras (1914-1996).
Wir kooperieren mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Hameln.
Sonntag, den 23. Februar 2020
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 9, - €)
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Ulrike Offenberg:
Kauffrau, Mutter, Schriftstellerin: Glückel von Hameln (1646-1724)
Im Alter von 12 Jahren wurde das Hamburger Mädchen Glückel mit dem nur wenig älteren Chaim aus Hameln verlobt. Als sie 14 war, fand hier die Hochzeit statt, und das junge Paar lebte bei den hiesigen Schwiegereltern. Später zogen Chaim und Glückel nach Hamburg, wo sie 14 Kinder zur Welt brachte und ihr Mann ein angesehener Kaufmann wurde. Nach Chaims Tod führte sie das Geschäft selbst weiter und agierte in einer für eine Frau ungewöhnlichen Eigenständigkeit als Oberhaupt der Familie.
Bekannt wurde sie durch ihre Memoiren, die erst Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und veröffentlicht wurden. Ursprünglich als Familienerinnerungen nur für ihre Kinder verfasst, geben sie tiefen Einblick in jüdisches Leben im 17. und 18. Jahrhundert, in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte Norddeutschlands, in Kindererziehung, Frömmigkeit, Alltagsleben.
Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg wird diese ungewöhnliche Frau und ihre Lebenswege zwischen Hamburg, Hameln und Lothringen vorstellen.
Dr. Ulrike Offenberg ist seit 2016 Rabbinerin der Jüdischen Gemeinde Hameln. Sie hat in Berlin, Potsdam und Jerusalem studiert, ist auch Historikerin und neben ihrer Gemeindearbeit publizistisch, als Übersetzerin, an der Uni Leipzig und im interreligiösen Austausch tätig.
Sonntag, den 15. März 2020
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 9, - €)
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Literarische Stunde 2020-I
Die "Literarische Stunde" der Bibliotheksgesellschaft findet statt an jedem zweiten Mittwoch des Monats in der Stadtbücherei (Pfortmühle, II. Stock). Beginn: 10,15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
08.01. - Jürgen C. Kruse: Harry Graf Kessler (1868-1937) u. sein Tagebuch (1880-1937)
12.02 .- Jürgen Schoormann : Volker Weidermann: Das Duell - Die Geschichte von Günter Grass
und Marcel Reich-Ranicki (2019)
11.03. - Ulrike Bennemann : 250 Jahre Ludwig van Beethoven: Briefe an geliebte Frauen. Hsg.: W.
A. Thomas San-Galli (1913)
08.04. - Dierk u. Jutta Rabien : 200 Jahre Clara Schumann: Absender: Clara Wieck, Robert
Schumann, Johannes Brahms: Du bist mir so unendlich lieb - aus Briefen und Tagebüchern
zusammengestellt von Michail Krausnick (2010)
13.05. - Jürgen Schoormann - Gabriel Katz: Der Klavierspieler vom Gare du Nord (2019)
10.06. - Dierk u. Jutta Rabien : Robert Seethaler: Ein ganzes Leben, Roman (2014)
Vorschau
08.07. - Ingrid u. Jürgen C. Kruse : Sprachspielereien - Unsinnsdichtung – Parodien
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Büchermärkte
Unsere Büchermärkte finden i.d.R. am ersten Sonnabend im Monat statt, und zwar von 10 bis 18 Uhr im Bahnhof Hameln (Höhe Gleis 5):
Termine: 1. Februar, 7. März, 4. April, 6. Juni, 4. Juli 2020
Unser 51. „Markt alter Bücher“ (dreitägig) erwartet Sie ebenfalls im Bahnhof und zwar am
Freitag, den 8. Mai von 10 bis 18 Uhr
Samstag, den 9. Mai von 10 bis 18 Uhr
Sonntag, den 10. Mai von 11 bis 18 Uhr
Zu den Zeiten der Büchermärkte können Sie – nach Rücksprache mit Dieter Pfusch-Boegehold (Tel.: 05151 3119) - uns zugedachte Bücherspenden abgeben.
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Einladung zur Jahreshauptversammlung 2020
vorgeschlagene TO:
1) Begrüßung und Berichte des Vorstandes
2) Bericht der Kassenprüfer
3) Aussprache über die Berichte und Entlastung des Vorstandes
4) Wahl der Kassenprüfer
5) Beschlussfassung in Bezug auf die neue Satzung (siehe Beilage)
6) evtl. Anträge (Einreichungsfrist: 31.3.2020)
7) Herbert Gleisssner zeigt ein Video über den „50. Markt alter Bücher“ am 6. September 2019
8) Verschiedenes
Erläuterung zu TOP 5: Die Satzung, die wir uns bei der Gründung der Bibliotheksgesellschaft 1983 gegeben haben, entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Sie muss, z.B. in puncto Gemeinnützigkeit, Zweck der Gesellschaft, Aufnahme von Mitgliedern, etc. überarbeitet bzw. geschärft werden.
Dienstag, den 22. April 2020
Beginn: 18 Uhr
in der Stadtbücherei Hameln in der Pfortmühle, Sudetenstr. 1
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Unterstützen Sie unsere Arbeit, werden Sie Mitglied der Bibliotheksgesellschaft Hameln!
Der Jahresbeitrag beträgt für Einzelpersonen nur 15 und für Familien 20 €.
Formulare für die Beitrittserklärung finden Sie auch auf unserer homepage: www.bg-hameln.de, Unser Konto bei der Sparkasse Hameln-Weserbergland: DE37 2545 0110 0003 0008 58.
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Hans Peter Klein: Zukunft durch Bildung? Vom Scheitern der Reformen
Jahr für Jahr steigt die Abiturientenquote und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Doch woran liegt das? Werden Deutschlands Schüler wirklich immer schlauer? Bildungsforscher Hans Peter Klein nimmt die Anforderungen für das Abitur in verschiedenen Bundesländern unter die Lupe und hinterfragt auch die deutsche Hochschulpolitik. Wie kommt es beispielsweise, dass Jahr für Jahr mehr Abiturienten ins Studium drängen, ohne die notwendigen Voraussetzungen dafür mitzubringen? Bildungspolitiker treiben diese Entwicklung unter dem Vorwand, so Chancengleichheit zu schaffen, voran, vielerorts gerät das Studium zur verschulten Ausbildung. Während die fachlichen Ansprüche an vielen Hochschulen bereits drastisch heruntergeschraubt wurden, um die Zahl der Absolventen in die Höhe zu treiben, haben Begabtere oft das Nachsehen.
Hans Peter Klein beschreibt Szenarien, die zuweilen wie Satire klingen, jedoch bittere Realität sind – mit einschneidenden Konsequenzen für den Bildungsstandort Deutschland
Vita Hans Peter Klein
Hans Peter Klein studierte Biologie, Chemie und Sportwissenschaft in Bonn. Lange Jahre unterrichtete er als Gymnasiallehrer. 2001 wurde er auf den Lehrstuhl für Didaktik der Biowissenschaften an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt berufen. Er ist Präsident der Gesellschaft für Didaktik der Biowissenschaften, Mitbegründer der Gesellschaft für Bildung und Wissen und Mitglied der Bildungskommission der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte. Bei zu Klampen veröffentlichte er »Vom Streifenhörnchen zum Nadelstreifen« (2016) sowie »Abitur und Bachelor für alle – wie ein Land seine Zukunft verspielt« (2019).
Sonntag, den 5. April 2020
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 9, - €)
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Novecento - Die Legende vom Ozeanpianisten von Allessandro Baricco, eine
Lesung mit Musik von Ulf Salzmann und Thomas Schierschke
Anfang des 20. Jahrhunderts wird auf dem Passagierschiff »Virginian« ein
Findelkind entdeckt. Der Maschinist Danny Boodman nimmt sich des kleinen
Jungen an und nennt ihn Novecento. Das Kind entwickelt sich nach und nach zu
einem Klaviertalent und begeistert auf den Rundreisen die Passagiere der
»Virginian« auf sämtlichen Meeren. Doch eines tut der Virtuose dabei nie:
sein Zuhause, das Passagierschiff, verlassen. Als die »Virginian« Jahre
später verschrottet zu werden droht, muss sich Novecento jedoch entscheiden
…
Thomas Schierschke, Bauingenieur, und Ulf Salzmann, Fotograf, sind beide
begeisterte Vorleser und glühen für die vielschichtige Geschichte vom
Ozeanpianisten. Gemeinsam werden sie, die bereits erfolgreich verfilmte
Geschichte (Filmmusik Enrico Morricone) in Ihrem Kopf entstehen lassen. Seit
vielen Jahren sind sie in verschiedensten künstlerischen Formationen
unterwegs. Erst kürzlich haben sie sich entschlossen, sich ihrer
Leidenschaft, dem gemeinsamen Vorlesen zu widmen. Die Musik wird von Thomas
Schierschke live improvisiert.
Sonntag, den 14. Juni 2020
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 9, - €)