Denn etwas ist wohl an der Auffassung, als sei das Schöne der Zweck der Kunst. Und das Schöne ist eben das, was glücklich macht.

                                                                                Ludwig Wittgenstein
 


Herzlich willkommen zu unseren Veranstaltungen im zweiten Halbjahr 2017 !





Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angekündigt, in der Stadtbücherei Hameln in der Pfortmühle, Sudetenstr. 1, 31785 statt.




Infos unter: www.bg-hameln.de
c/o Bernd Bruns
Kontakt: bg.hameln@gmail.com


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Manfred Geier: Wittgenstein und Heidegger – die letzten Philosophen

Martin Heidegger und Ludwig Wittgenstein wurden im selben Jahr 1889 geboren und im gleichen Alter 1911 von einer ungeheuerlichen Leidenschaft des Philosophierens ergriffen, die ihre Denk- und Lebenswege beherrschte und einzigartig machte. Dabei waren sie ihrer Herkunft nach grundverschieden. Wittgenstein entstammt einer großbürgerlichen Wiener Familie und Heidegger aus einfachen Verhältnissen und aus einer badischen Kleinstadt. Aber beide gehören zu den bedeutendsten Philosophen  des 20. Jahrhunderts und für beide wurde die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus zu einem zentralen Thema. Martin Geier geht den Biographien der beiden Denker nach und beschreibt, wie divergierend ihre Gedanken sich entwickelten. „Sein und Zeit“ heißt das Hauptwerk des einen, „Tractatus logico-philosophicus“ das des anderen Autors. Während Heidegger immer abstrakter wurde und das „Sein“ selbst zur Sprache bringen wollte, begann Wittgenstein sich immer differenzierter mit dem alltäglichen Sprachgebrauch zu beschäftigen. Eine  faszinierende Spurensuche mit überraschenden Einsichten erwartet uns, wenn Martin Geier hier sein neustes Werk vorstellt.

Prof. Manfred Geier lehrte viele Jahre Sprach- und Literaturwissenschaft an den Universitäten Marburg und Hannover und lebt jetzt als freier Publizist in Hamburg. Er war schon dreimal unser geschätzter Gast (2012 „Aufklärung“, 2008 „Die Brüder Humboldt“ und 2004 „Kants Welt“).


Sonntag, den 27. August 2017
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“?
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)


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Johannes Conen singt François Villon
in freier Nachdichtung von Paul Zech


Virtuoses Gitarrenspiel, einfühlsamer Gesang und Text
gehen eine gelungene Symbiose ein.
Regie: Martina Roth
Gesang, Vertonungen und Gitarre: Johannes Conen
Produktion: bbt bewegtbildtheater

Die Balladen und Lieder des François Villon sind ein unvergängliches Zeugnis der Weltliteratur. Nie zuvor und auch später nicht mehr sind in der französischen Dichtung Liebe und Hass, Tod und Vergänglichkeit, Laster und Ausschweifung so unmittelbar frech, humorvoll und zugleich so erschütternd Sprache geworden. Diese Themen sind über die Jahrhunderte bis heute aktuell geblieben. Dem bekannten expressionistischen Dichter Paul Zech haben wir die Nachdichtung der Balladen Villons zu verdanken. Johannes Conen eröffnet diesen expressiven Balladen durch seine Kompositionen einen neuen Weg. Es sind musikalische Nachempfindungen. Er will begreifbar machen, wie Villon litt und liebte und kämpfte. Still und ohne jedes showige Auftrumpfen interpretiert er seine Lieder. Durch biographische und historische Erklärungen aus dem Leben dieser beiden Dichter (zwischen den Liedern) wird nicht nur ein beeindruckendes Portrait beider Leben und den Problemen jener Zeit vermittelt, sondern auch gezeigt, wie groß die Parallelen von François Villon im 15.Jh. und Paul Zech im 20. Jh. sind.
Der niederländische Künstler Johannes Conen beschäftigte sich nach seinem Studium an der „Design Academy“ in Eindhoven mit Malerei, organisierte Ausstellungen, gründete ein Theater, leitete ein Ensemble, das sich sehr frei und experimentell mit Theater im weitesten Sinne beschäftigte, inszenierte, kreierte Bühnenbilder, schrieb Stücke und Hörspiele. Dann wurde er Schauspieler und begab sich auf Konzertreisen. Seit Ende der siebziger Jahre arbeitet er als Szenograph, Kostümbildner, Video- und Lichtgestalter. Wichtige Stationen dieser Laufbahn im deutschsprachigen Raum sind unter anderem die Komische Oper Berlin, die Deutsche Oper Berlin, die Wiener Staatsoper, Schauspiel Nürnberg (1992 – 2007). Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit dem Komponisten Karlheinz Stockhausen. 2002 - 2012 hatte er eine Professur für Design in den digitalen Medien an der Hochschule in Trier inne. Von 2005-2008 war er Gründungsdekan des Fachbereichs Gestaltung. Seit zehn Jahren ist er zusammen mit der Schauspielerin Martina Roth mit ihren bewegtbildtheaterproduktionen, die sie gemeinsam entwickelt haben, im deutschsprachigen Raum unterwegs. Beide sind uns noch mit ihrer „Herzkeime“-Inszenierung in guter Erinnerung.
Wir kooperieren mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Hameln.


Sonntag, den 17. September 2017
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)


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Silke Kettelhake:  Renée Sintenis –  Berlin, Bohème und  Ringelnatz



„Wann sieht ein Walfisch wohl je ein Reh? Ach du! Renée!“, dichtete Joachim Ringelnatz 1923 zum Abschied an seine Freundin, die ihm eine Karriere als Maler ermöglichte. Sie war die perfekte Garçonne und eine der bestverdienenden Künstlerinnen ihrer Zeit: Renée Sintenis.
Die 1888 geborene Bildhauerin Renate Alice Sintenis hat Berlin ein freundliches Gesicht gegeben: Jedes Jahr werden ihre Bären auf den Berliner Filmfestspielen verliehen; am ehemaligen Kontrollpunkt Dreilinden grüßt ihr Bär die Autofahrer.
Sie lebte und liebte die Bipolarität: Verheiratet blieb sie ihren Freundinnen zugeneigt. Sie setzte sich in einer Männerdomäne durch: der Bildhauerei. Die Zerstörung ihres Freundes- und ihres Wirkungskreises unter dem Einfluss Nazis raubte fast ihre Existenz und ihren Verstand. Die Kunst war ihr alles.
Die 1, 80 Meter große Renée war das It-Girl, nicht nur für eine Saison. Ihr Look macht Furore, sie ist eine der meistfotografierten Frauen im Berlin der Weimarer Republik. Der Galerist, Kunstsammler und Verleger Alfred Flechtheim begeisterte sich mit derselben Leidenschaft für den Boxsport wie für die Kunst seiner Zeit – und für Renée Sintenis.
Den Höhepunkt ihrer Karriere stellte ihre Aufnahme in die Preußische Akademie der Künste dar, die sie 1921 als erste Frau im Fach Bildhauerei in ihre Reihen berief. 1934, die 46-Jährige gilt als nicht-arisch, Ausstellungsverbot, Berufsverbot. Ein Jahr zuvor, 1933, musste die Galerie Flechtheim unter dem Druck der Nationalsozialisten schließen. In der faschistisch-monumentalen Kunst ist kein Platz für Renée Sintenis. 1937 werden ihre Werke aus öffentlichen Sammlungen entfernt und als entartete Kunst diffamiert. Es erwartet Sie eine faszinierende Zeitreise in das Berlin der Zwanziger Jahre - Silke Kettelhake hat Renée Sintenis und ihren Kreis dem Vergessen entrissen.

Silke Kettelhake, geboren in Hameln, ist Publizistin in Berlin, schreibt für Print- und Onlinemedien. Sie veröffentlichte vier Romanbiografien in renommierten Verlagen über widerspenstige Frauen in schwierigen Zeiten.


Sonntag, den 1. Oktober 2017
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in  der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)

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Büchermärkte

Unsere Büchermärkte im Hamelner Bahnhof finden i.d.R. am ersten Samstag im Monat statt, und zwar von 10 bis 18 Uhr durchgängig.
Termine: 1. Juli, 5. August, 7. Oktober, 4. November und 2. Dezember 2017

Im September erwartet sie unser 46. „Markt alter Bücher“ (Bahnhof) :
Freitag, den 1. 9. 2017 von 10 bis 18 Uhr
Samstag, den 2.9. 2017 von 10 bis 18 Uhr
Sonntag, den 3.9.2017 von 11 bis 18 Uhr

Bücherspenden werden an allen Büchermarkttagen gern entgegengenommen. Wir behalten uns allerdings eine Auswahl der uns angebotenen Bücher vor.


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Literarische Stunde 2017-II
– jeweils an einem Mittwoch                um 10.15 Uhr in der Stadtbücherei Hameln, Eintritt frei


Termin
Vorleser
Titel
12.07.
Jürgen Schoormann
Hermann Hesse: Der Kurgast (1925)

09.08.
Ulrike Bennemann
Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in England im Jahre 1782

13.09.
Dierk u. Jutta Rabien
Wilhelm Busch prosaisch - ungereimte Geschichten

11.10.
Jürgen Schoormann
Daniel Hope: Sounds of Hollywood. Wie Emigranten aus Europa die amerikanische Filmmusik erfanden (2015).

08.11.
Jürgen C. Kruse
Naturalismus. Kunst u. Literatur

13.12.
Gemeinschaftslesung
Texte zur Jahreszeit
 


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Karl-Heinz und Ursula Arnold: „Radweg Berlin–Hameln: Einladung zu einer Landschaftserkundung und Kulturreise“


Wenn die Schönheit der Landschaft ebenso faszinieren darf wie die kulturellen Großartigkeiten alter Städte, dann ist der Radweg Berlin–Hameln eine Empfehlung. Karl-Heinz Arnold ist Genussradler und hat den Radweg zwischen Hameln und Berlin in den zurückliegenden fünf Jahren viele Male befahren. Dabei sind nicht nur Texte und Fotos zur Beschreibung des Radwegs entstanden, sondern auch die zunehmende Gewissheit, dass hier ein Kleinod vorgestellt werden kann. Gerhard Granzow, Medienmacher, gesellte sich dazu und sorgte für etliche professionelle Fotos und Fotobearbeitung. Mit Robert Meyer konnte ein Künstler gewonnen werden, der Landschaftseindrücke in die Bildsprache übersetzte. 
Dass man das alles nicht nur in einem Buch lesen, sondern auch an einem anregenden Abend vorstellen und vortragen kann, soll die szenische Gestaltung zusammen mit Ursula Arnold illustrieren, die ebenso wie ihr Ehemann ein Berufsleben als Psychologin absolviert hat. Bei Karl-Heinz Arnold fand dieses überwiegend als Hochschullehrer an mehreren Universitäten (Dresden, TU Berlin, Hildesheim) statt.
Entstanden ist ein etwas anderer Bericht zu diesem etwas anderen Radfernweg. Eingeladen wird zu einer bildsamen Reise von der Weser an die Havel. Wir kooperieren hier mit dem ADFC Hildesheim und Hameln.


Sonntag, den 12. November 2017

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in  der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)


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Imperien schauen sich an
Lesung und Gespräch mit Felicitas Hoppe


3668 IlfPetrow heißt ein geheimnisvoller, von der sowjetischen Astronomin Ljudmila Karatschkina entdeckter Kleinplanet, getauft auf die Namen des berühmten Schriftstellerduos Ilf und Petrow, die Mitte der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, kurz vor dem Höhepunkt des stalinistischen Terrors und während der Großen Depression im Auftrag der Zeitung PRAWDA vier Monate lang die USA bereisten.
  Genau achtzig Jahre später, im Herbst 2015, ist Felicitas Hoppe, zusammen mit zwei bildenden Künstlern, in sechs Wochen und über 10000 Meilen der Route der beiden Russen nachgereist. Jetzt kommt sie mit dem Manuskript ihres neuen Buches, das unter dem Titel PRAWDA im Frühjahr bei S.Fischer erscheinen wird, zurück in ihre Heimatstadt Hameln.
  Felicitas Hoppe liest und spricht über die Kunst des Reisens und Nachreisens, über das Verhältnis von Literatur und Politik und verrät außerdem allerlei Neues aus ihrer laufenden Schreibwerkstatt in den Walliser Bergen.
Felicitas Hoppe, gebürtige Hamelnerin, gefragte Autorin und Büchner-Preisträgerin von 2012, war schon mehrmals bei uns zu Gast, das letzte Mal 2013 mit ihrem Roman „Hoppe“. Sie lebt in Berlin und zieht sich häufiger zum Schreiben in die Schweiz zurück. Wir sind gespannt auf ihr neustes Werk.



Sonntag, den 26. November 2017

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)

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Bücher zum Verschenken

Im Rahmen des Literatur-Cafés der Münstergemeinde werden die Buchhändlerinnen
Claudia Möhlmann und Brigitte Schulz ausgewählte Neuerscheinungen des Jahres 2017 vorstellen und kommentieren. Wir sind als Gäste – bei Kaffee/Tee und Keksen – herzlich willkommen.

Dienstag, den 28. November 2017 um 17 Uhr

im Kapitelsaal des Hamelner Münsters

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Projekt Struensee und Fahrt nach Celle

siehe beiliegendes Programm, bestehend aus drei Teilen:

1) Lesung als Dialog und Information zur „Struensee-Affäre“ am 20.9.2017 um 19
    Uhr in der Pfortmühle
2) Bahnfahrt nach Celle mit Museumsbesuch am 23.9.2017 (Anmeldung)
3) Filmvorführung am 24., 25. und 26. 9. 2017 jeweils um 20 Uhr in der
    Sumpfblume („Die Königin und der Leibarzt“)








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