Aber da ist mein Paradies, wo das Schöne ist.
(Ingeborg Bachmann: “ Das dreissigste Jahr“)


 
 
Herzlich willkommen
zu unseren Veranstaltungen im zweiten Halbjahr 2023 !



Alle Veranstaltungen finden,
wenn nicht anders angekündigt,
in der Stadtbücherei Hameln
in der Pfortmühle, Sudetenstr. 1, 31785 statt.



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      Karl Philipp Moritz

            (1756- 1793)



Bernd Bruns:  Karl Philipp Moritz - Hamelns größter Sohn

Der 1756 in Hameln geborene Karl Philipp Moritz gehört zweifelsohne zu den bedeutendsten deutschen Geistesgrößen zwischen Aufklärung, Klassik und Frühromantik. Sein Tätigkeitsfeld ist fast universal zu nennen. Er ist Dichter und Pädagoge, Psychologe und Bewusstseinsforscher, Altertumskundler und Mythologe, Reiseschriftsteller und Übersetzer, Philosoph und Sprachwissenschaftler, Redakteur und Journalist, Professsor und Akademiemitglied, Freimaurer und Autobiograph, etc. Er ist der Begründer der modernen Psychoanalyse („Erfahrungsseelenkunde“), der Freund und  Förderer Goethes, der Verfasser des Longsellers und autobiographischen Romans „Anton Reiser“, ein Pionier auf vielen Gebieten, kurz „eines der großen Grenzgenies seiner Zeit“ (Jean Paul).
Unterstützt durch eine Powerpoint-Präsentation soll versucht werden, Leben und Werk dieses außergewöhnlichen Menschen nachzuzeichnen bzw. vorzustellen.

Bernd Bruns hat Germanistik und Romanistik studiert, war lange Zeit Lehrer am Viktoria-Luise-Gymnasium in Hameln und als Studiendirektor  Fachberater Deutsch für die Bezirksregierung Hannover. Er ist seit 1986 der erste Vorsitzende der Bibliotheksgesellschaft Hameln und Vorstandsmitglied des Museumsvereins Hameln, wo er für das „Hamelner Jahrbuch“ verantwortlich ist.

Sonntag, den 3. September 2022
Beginn: 11.15 Uhr  („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 12, - €)

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Dr. Matthias Günther

Hat der Mensch eine Seele? - Philosophische Überlegungen zum Leib-Seele-Problem


Vor noch gar nicht langer Zeit war die Verwendung des Wortes 'Seele'
etwas ganz und gar Selbstverständliches. Man meinte mit diesem
Substantiv dasjenige, was unsere eigentliche Persönlichkeit ausmacht.
Zwar reden wir auch heute noch von 'seelischem' Befinden, und in solcher
Rede schwingt die ursprüngliche Bedeutung des Wortes 'Seele' auch noch
mit. Aber die Substantivierung 'die Seele' ist im
naturwissenschaftlich-technischen Zeitalter fraglich, ja suspekt
geworden. Schließlich lässt sich eine Seele neurowissenschaftlich nicht
nachweisen.
In dem Vortrag soll nach einer kurzen Exposition der Geschichte des
Seelen-Begriffs in der abendländischen Philosophie, das, was in der
neuzeitlichen Philosophie und Theologie unter der Seele verstanden
wurde, nämlich das, was uns in unserem Inneren auszeichnet, erläutert
und kritisch analysiert werden. Im Anschluss daran sollen folgende
Fragen zur Diskussion gestellt werden: Haben die Neurowissenschaften
Recht mit ihrer Behauptung, dass es so etwas wie eine Seele nicht gibt?
Lässt sich diese Frage überhaupt mit den Methoden der
Naturwissenschaften beantworten? Und: Was würde es für das menschliche
Leben und Sterben bedeuten, wenn es eine Seele geben würde oder nicht
geben würde ?

Dr. Matthias Günther hat Philosophie, klassische Philologie und Pädagogik studiert, 1998 in Bielefeld promoviert und unterrichtet Latein, Philosophie und Werte und Normen am Albert-Einstein Gymnasium in Hameln. Er ist Lehrbeauftragter für Philosophie an der Uni Hildesheim und hat äm Rahmen unserer  „Die kleine philosophische Reihe“ bereits mehrere Vortrage gehalten.




Sonntag, den 17. September 2023
Beginn: 11.15 Uhr  („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 12, - €)


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Karen Duve  : Fräulein Nettes kurzer Sommer



Alle anderen: Ja. Sie: Nein. Karen Duves brillanter Roman über Annette von Droste-Hülshoff.

Eine junge Dichterin, die sich nicht anpassen kann. Eine Welt im Umbruch. Und eine fatale Verstrickung der Gefühle. Fräulein Nette ist eine Nervensäge! Dreiundzwanzig Jahre alt, heftig, störrisch und vorlaut, ist sie das schwarze Schaf, das nicht in die Herde ihrer adligen Verwandten passen will. Das Schlimmste ist ihre scharfe Zunge. Wenn die Künstlerfreunde ihres Onkels August nach Bökerhof kommen, über Kunst und Politik sprechen, mischt sie sich ungefragt ein. Wilhelm Grimm bekommt bereits Panik, wenn er sie nur sieht. Ein Enfant terrible ist sie, wohl aber nicht für alle. Heinrich Straube, genialischer Mittelpunkt der Göttinger Poetengilde, fühlt sich jedenfalls sehr hingezogen zu der Nichte seines besten Freundes. Allerdings ist er nicht der einzige. Was folgt ist eine Liebeskatastrophe mit familiärem Flächenbrand.


Karen Duve, 1961 in Hamburg geboren, lebt in der Märkischen Schweiz. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Romane Regenroman (1999), Dies ist kein Liebeslied (2002), Die entführte Prinzessin (2005) und Taxi (2008) waren Bestseller und sind in 14 Sprachen übersetzt. 2011 erschien ihr Selbstversuch Anständig essen, 2014 ihre Streitschrift Warum die Sache schiefgeht. Die Verfilmung ihres Romans Taxi kam 2015 in die Kinos. 2016 sorgte sie mit ihrem Roman Macht für Aufruhr und wurde mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2017) ausgezeichnet. Für ihren Roman Fräulein Nettes kurzer Sommer (2018) wurde Karen Duve mit dem Carl-Amery-Preis, dem Düsseldorfer Literaturpreis und dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet. Ihr letzter Roman, der Bestseller  „Sisi“, von 2023 kreist um die spätere Kaiserin Elisabeth von Österreich.


Sonntag, den 1. Oktober 2023
Beginn: 11.15 Uhr  („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 10- € für Mitglieder (sonst 15, - €)

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  Gunnar Decker: Rilke. Der ferne Magier. Eine  Biographie



Rainer Maria Rilke ist auch nach über einhundert Jahren ein Welteröffner. Er verführt seine Leser zur existenziellen Selbstbefragung und fordert Entschlüsse: »Du musst dein Leben ändern.« Seine Dichtung, das stellt Gunnar Decker auf faszinierende Weise heraus, war immer auch eine Reaktion auf die Krisen der Gegenwart, der Versuch, sich eine Gegenwelt zu erschreiben, die für ihn lebenswerter war als jene, die er in Prag, München, Worpswede, Moskau, Berlin, Rom, Duino, Venedig oder Paris vorfand. So scheinen Rilkes ruheloses Leben und sein metaphysische Fragen umkreisendes Werk auf einzigartige Weise verwoben. In seiner wunderbar erzählten Biographie widmet sich Decker auch erstmals Rilkes schwierigem Verhältnis zu seiner Mutter Phia, dem Nicht-Verhältnis zu seiner lebenslangen Ehefrau Clara und zur Tochter Ruth. Er beschreibt seinen Kampf gegen den körperlichen Verfall, der einen Schlüssel zum Verständnis des Werkes bietet, und deutet seinen Entschluss nach dem Ersten Weltkrieg, kein deutscher Dichter mehr sein zu wollen. Ein neuer, überraschender Blick auf eine der schillerndsten Dichterfiguren unserer frühen Moderne.

Gunnar Decker, 1965 in Kühlungsborn geboren, wurde in Religionsphilosophie promoviert. Er lebt als Autor in Berlin, veröffentlichte vielfach gelobte Biographien wie »Hermann Hesse: Der Wanderer und sein Schatten« (2013), »Franz von Assisi: Der Traum vom einfachen Leben« (2016) und »Ernst Barlach - Der Schwebende« (2019) sowie das Geschichtsbuch »1965. Der kurze Sommer der DDR« (2015) . Weiter ist er Filmkritiker und Redakteur der Zeitschrift Theater der Zeit. 2016 wurde er mit dem von der Berliner Akademie der Künste verliehenen Heinrich-Mann-Preis ausgezeichnet.
Sonntag, den 5. November 2023
Beginn: 11.15 Uhr  („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 12, - €)

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  Stephan Krass:  Radiozeiten  Vom Ätherspuk zum Podcast


Die Geburtsurkunde des Radios in Deutschland ist auf den 29. Oktober 1923 datiert. Vier Jahre später schon ließ sich Charles Lindberghs spektakulärer Flug über den Atlantik per Funk verfolgen. Das Weltgeschehen drang von da an bis in die entlegensten Winkel. Ein Knopfdruck genügte.
Stephan Krass nimmt seine Leser mit auf eine fulminante Reise durch hundert Jahre Rundfunk – von den verheißungsvollen Anfängen in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung unter Goebbels und dem akustischen Krieg alliierter Geheimdienste bis hin zu den legendären philosophischen Streitgesprächen der frühen Bundesrepublik, den Hörspielen, Bildungs- und Unterhaltungssendungen, Sportübertragungen und Livereportagen. Schließlich blickt er auf das erfolgreichste akustische Medium seit der Erfindung des Radios: den Podcast.

Stephan Krass, geboren 1951, war bis 2017 Redakteur beim Hörfunk des SWR in Baden-Baden. Er ist Autor von Features, Hörspielen und literarischen Texten. Verschiedene Lehraufträge führten ihn an Hochschulen im In- und Ausland. Seit 2015 hat er eine Honorarprofessur für literarische Kunst an der HfG Karlsruhe inne und ist Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim.
Sein Verleger Dietrich zu Klampen hat sein Erscheinen zugesagt.




Sonntag, den 10. Dezember 2023
Beginn: 11.15 Uhr  („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 7,- € für Mitglieder (sonst 12, - €)

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Literarische Stunde

Die "Literarische Stunde" der Bibliotheksgesellschaft findet statt an jedem zweiten Mittwoch des Monats, zur Zeit im Vortragsraum des Museums (Eingang von der Rückseite des Gebäudes durch das Lapidarium). Beginn: 10,15 Uhr. Der Eintritt ist frei  
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9. August    Ulrike Bennemann:  Hermann Hesse: Lagunenzauber. Aufzeichnungen aus Venedig. Es ist ein Genuss, Hesses lebensnahe Tagebuchaufzeichnungen und Stimmungsbildern aus dem venezianischen Leben des beginnenden 20. Jahrhunderts zu folgen oder auch eine schöne Einstimmung für eine Reise nach Venedig oder zum Stillen einer Sehnsucht nach der Lagunenstadt.

13. September  Jutta und Dierk Rabin: Henrik Ibsen: Nora oder ein Puppenheim (1879)  „Ich muss herausfinden, wer Recht hat, die Gesellschaft oder ich“, sagt Nora zum Schluss. Über 140 Jahre danach ist das Stück unzählige Male – in harmonisierender Bearbeitung oder im Original – aufgeführt, interpretiert und mindestens zehn Mal verfilmt worden: ein Beispiel für die Lebendigkeit und Aktualität literarischer Klassiker und ihrer unerledigten Themen: Wie geht Gleichberechtigung?

11. Oktober  Jürgen C. Kruse:  Wilhelm von Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes.  Die Jugenderinnerungen des Malers und Schriftstellers v. Kügelgen (1802 – 67) sind ein Klassiker der Erinnerungsliteratur. Sie erschienen erstmals 1870 und hatten 1922 die 230. Auflage erreicht.

8. November  Jutta und Dierk Rabien: Robert Seethaler: Ein ganzes Leben (2014).  Ein Dorf in den Alpen, ein Alltag voller Entbehrungen, das Staunen über die Momente des Glücks. Die Geschichte eines Lebens.


13. Dezember  Gemeinsame Lesung. Texte zur Jahreszeit


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Büchermärkte

Unsere Büchermärkte finden i.d.R. am ersten Sonnabend im Monat statt, und zwar von 10 bis 17 Uhr im Bahnhof Hameln (Höhe Gleis 5):
Termine:      5. August
                    2. September
                    7. Oktober
                    4. November
                    2. Dezember  2023

Zu den Zeiten der Büchermärkte können Sie – nach Rücksprache mit Herbert Gleissner (Tel.: 01512 / 503 66 34)  - uns zugedachte Bücherspenden abgeben. Wir bitten um Beachtung der auf unserer Webseite www.bg-hameln.de aufgeführten Hinweise: „siehe Bücherliste“.


In der Beilage finden Sie den Plan und die Anmeldung für unsere Exkursion am Samstag, dem 23. September 2023 nach Osnabrück (Erich Maria Remarque-Friedenszentrum) und zur Burg Hülshoff (Annette von Droste-Hülshoff-Museum).

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Wenn Sie der gemeinnützigen Bibliotheksgesellschaft Hameln beitreten, unterstützen Sie die Kulturarbeit in Hameln. Sie profitierten damit gleichzeitig von den reduzierten Eintrittspreisen für unsere Matinées und sonstigen Veranstaltungen.

Der Jahresbeitrag beträgt für Einzelpersonen nur 15 € und für Familien 20 €. Formulare für die Beitrittserklärung finden Sie auch auf unserer Homepage: www.bg-hameln.de

Unser Konto bei der Sparkasse Hameln-Weserbergland lautet:
DE37 2545 0110 0003 0008 58

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