Allein die Literatur vermittelt uns das Gefühl von Verbundenheit mit einem anderen menschlichen Geist, mit allem, was diesen Geist ausmacht.
Michel Houellebecq
Herzlich willkommen zu unseren Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2017 !
Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angekündigt, in der Stadtbücherei Hameln in der Pfortmühle, Sudetenstr. 1, 31785 statt.
Infos unter: www.bg-hameln.de
c/o Bernd Bruns
Kontakt: bg.hameln@gmail.com
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Borris Bornhoff und
Johannes Emmel
Neujahrsgrüße – Gebrauchslyrik „Locker vom Hocker“, gesungene Gedichte im Duett zu zwei Gitarren mit und von Borris Bornhoff und Johannes Emmel
Das Jahr 2017 beginnen wir mit dem bekannten Duo Bornhoff/Emmel, die uns beschwingte und swingende Lieder, Chansons, Couplets, Vertonungen bekannter Texte – passend zur Jahreszeit – zu Gehör bringen werden, u.a. von Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Otto Reutter, Wilhelm Busch, Robert Gernhardt, Ludwig Hölty, Joachim Ringelnatz, Hanns-Dieter Hüsch.
Borris Bornhoff und Johannes Emmel, beide Gitarre und Gesang, sind der Region eng verbunden und schon mehrmals erfolgreich bei uns aufgetreten. Zum Jahresanfang haben sie für uns ein neues Programm zusammengestellt.
Sonntag, den 29. Januar 2017
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Büchermärkte
Unsere Büchermärkte im Bahnhof finden i.d.R. am ersten Sonnabend im Monat statt, und zwar von 10 bis 18 Uhr. Termine: 4. Februar, 4. März, 1. April, 3. Juni, 1. Juli 2017
Unser
45. „Markt alter Bücher“ (ebenfalls im Bahnhof) erwartet Sie:
Freitag, den 5. Mai von 10 bis 18 Uhr
Sonnabend, den 6. Mai von 10 bis 18 Uhr
Sonntag, den 7. Mai von 11 bis 18 Uhr
Bücherspenden werden – nach Rücksprache (05151 3119) - zu allen Büchermärkten entgegengenommen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ernst Ribbat: Evangelische Sprach-Lust.
Martin Luther als Schriftsteller.
Martin Luthers Auftreten von 1517 an war, daran gibt es keinen Zweifel, höchst einflussreich in der Krisenepoche der frühen Neuzeit wie in den folgenden Jahrhunderten. Insbesondere ist die Geschichte der deutschen Sprache und Literatur ohne Luther nicht zu denken. Man weiß ja: Seine Bibelübersetzung wurde prägend für Bildlichkeit, Satzbau und Rhythmus des Deutschen bis heute. Der Vortrag soll sich damit beschäftigen. Aber auch mit anderem. Denn Luther, dessen unglaubliche Bucherfolge durch das neue Medium des Drucks möglich wurden, hat bis zur Lessing-Zeit den Stil öffentlicher Rede in Deutschland bestimmt (wozu gerade auch die heftige Polemik, die Schimpfrede, gehörte). Weiter: Luther hat pointierte Tier-Fabeln gedichtet. Er hat mit dem "Kleinen Katechismus" eine neue Textsorte geschaffen, welche noch
in Unterrichtswerken der Gegenwart nachwirkt. Und er hat zahlreiche Kirchenlieder im Volkslied-Ton gedichtet und sie zum Teil auch komponiert: Das ist lebendigste Lyrik, einmalig im 16. Jahrhundert.
Martin Luther, der jahrzehntelang unausgesetzt geschrieben oder geredet hat ( nämlich in Predigten und Tischgesprächen, ist schon aus Zeitgründen kein theologischer Systematiker gewesen. Aber sein ungemein produktiver Sprachgebrauch sollte eben doch "evangelisch" sein, also im Dienst der frohen Botschaft stehen und diese auf neue Weise hörbar machen. (Unser Beitrag zum Lutherjahr 2017)
Prof. Dr. Ernst Ribbat , geb. 1939 in Heydekrug/Silute, Studium der Fächer Germanistik, ev. Theologie und Philosophie, Promotion 1968, Habilitation 1974. Von 1979 bis 2004 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Münster. Dr. h.c. der Universität Vilnius (Litauen). Schwerpunkte in Forschung und Lehre:
Goethe, Romantik, Kleist, Droste Hülshoff, Moderne, bes. Alfred Döblin, Gegenwartsdichtung, ostpreußische und westfälische Regionalliteratur.
Sonntag, den 26. Februar 2017
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Literarische Stunde (an einem Mittwoch um 10.15 Uhr im 2. Stock der Stadtbücherei, beginnend um 10.15 Uhr - Eintritt frei)
11. 1. 2017 Dierk und Jutta Rabien Oliver Sacks: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut
verwechselte (1985, dt.1987)
8. 2. 2017 Ulrike Bennenmann Guy de Maupassant: Auf See (1888, dt. 2012)
8. 3. 2017 Jürgen Schoormann Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis (2016)
12. 4. 2017 Jürgen C. Kruse Gründerzeit: Geschichte, Kunst und Literatur
10. 5. 2017 Ulrike Bennemann August Strindberg: Schärenleute
14. 6. 2017 Dierk und Jutta Rabien Deutschland, Deutschland unter andern, Gedichte aus drei
Republiken
12. 7. 2017 Jürgen C. Kruse Naturalismus, Kunst und Literatur
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Johannes Conen singt François Villon
in freier Nachdichtung von Paul Zech
Virtuoses Gitarrenspiel, einfühlsamer Gesang und Text
gehen eine gelungene Symbiose ein.
Regie: Martina Roth
Gesang, Vertonungen und Gitarre: Johannes Conen
Produktion: bbt bewegtbildtheater
Die Balladen und Lieder des François Villon sind ein unvergängliches Zeugnis der Weltliteratur. Nie zuvor und auch später nicht mehr sind in der französischen Dichtung Liebe und Hass, Tod und Vergänglichkeit, Laster und Ausschweifung so unmittelbar frech, humorvoll und zugleich so erschütternd Sprache geworden. Diese Themen sind über die Jahrhunderte bis heute aktuell geblieben. Dem bekannten expressionistischen Dichter Paul Zech haben wir die Nachdichtung der Balladen Villons zu verdanken. Johannes Conen eröffnet diesen expressiven Balladen durch seine Kompositionen einen neuen Weg. Es sind musikalische Nachempfindungen. Er will begreifbar machen, wie Villon litt und liebte und kämpfte. Still und ohne jedes showige Auftrumpfen interpretiert er seine Lieder. Durch biographische und historische Erklärungen aus dem Leben dieser beiden Dichter (zwischen den Liedern) wird nicht nur ein beeindruckendes Portrait beider Leben und den Problemen jener Zeit vermittelt, sondern auch gezeigt, wie groß die Parallelen von François Villon im 15.Jh. und Paul Zech im 20. Jh. sind.
Der niederländische Künstler
Johannes Conen beschäftigte sich nach seinem Studium an der „Design Academy“ in Eindhoven mit Malerei, organisierte Ausstellungen, gründete ein Theater, leitete ein Ensemble, das sich sehr frei und experimentell mit Theater im weitesten Sinne beschäftigte, inszenierte, kreierte Bühnenbilder, schrieb Stücke und Hörspiele. Dann wurde er Schauspieler und begab sich auf Konzertreisen. Seit Ende der siebziger Jahre arbeitet er als Szenograph, Kostümbildner, Video- und Lichtgestalter. Wichtige Stationen dieser Laufbahn im deutschsprachigen Raum sind unter anderem die Komische Oper Berlin, die Deutsche Oper Berlin, die Wiener Staatsoper, Schauspiel Nürnberg (1992 – 2007). Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit dem Komponisten Karlheinz Stockhausen. 2002 - 2012 hatte er eine Professur für Design in den digitalen Medien an der Hochschule in Trier inne. Von 2005-2008 war er Gründungsdekan des Fachbereichs Gestaltung. Seit zehn Jahren ist er zusammen mit der Schauspielerin Martina Roth mit ihren bewegtbildtheaterproduktionen, die sie gemeinsam entwickelt haben, im deutschsprachigen Raum unterwegs. Beide sind uns noch mit ihrer „Herzkeime“-Inszenierung in guter Erinnerung.
Wir kooperieren mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Hameln.
Sonntag, den 19. März 2017
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Elke Heidenreich:“ Alles kein Zufall“ – begleitet von Klaviermusik
Elke Heidenreich studierte nach dem Abitur Germanistik und Theaterwissenschaft. Seit 1970 arbeitet sie frei für Funk und Fernsehen, schrieb Drehbücher, Hörspiele, Erzählungen und einige Sachbücher über Musik. Sie moderierte mehrere Talkshows, z.B. „Leute“ (SFB) und „LIVE aus der Alten Oper“ (ZDF). Mit ihren Erzählungen „Kolonien der Liebe“, „Der Welt den Rücken“ oder „Nero Corleone“ landete sie auf den Beststellerlisten, auch mit dem neuen Buch „Alles kein Zufall“, aus dem sie in der „Sumpfblume“ lesen wird.
Sie lebt in Köln, wo sie u.a. zwölf Jahre für die Kinderoper arbeitete, indem sie Libretti fast vergessener Opern übersetzte und bearbeitete. Sie hatte sechs Jahre lang die eigene Büchersendung „Lesen!“ im ZDF und war danach Herausgeberin von 40 Musikbüchern bei Random House. Sie war Kolumnistin für die Programmhefte der Münchner Philharmoniker und arbeitet mit vielen Musikern und Orchestern auf und hinter der Bühne zusammen. Außerdem ist sie Mitglied im Kritikerteam der Schweizer Fernsehsendung „Literaturclub“.
Für zwei Opern von Marc-Aurel Floros schrieb sie die Textbücher.
Marc-Aurel Floros, wurde 1971 geboren. Er hat griechische Wurzeln, wuchs aber in Hamburg auf. Er studierte in Lübeck und Hamburg Klavier, Komposition und Musikwissenschaft. Studienaufenthalte in Paris und New York, jeweils als Komponist und Pianist. Marc-Aurel Floros komponierte Solo-Werke, Kammermusiken, Orchesterstücke und Opern. 2006/2008 wurde seine surrealistische Oper „Gala Gala“ in Köln und Gießen aufgeführt (Textbuch Elke Heidenreich), die Oper Koblenz brachte „Nurejews Hund“ auf die Bühne, ein Ballett mit Musik von Floros und Text von Heidenreich. 2015 wurde seine Oper „Adriana“ bei den Musikfestspielen in Rheinsberg uraufgeführt.
Die Bibliotheksgesellschaft ist stolz darauf, diese beiden bekannten Künstler nach Hameln zu verpflichten.
Sonntag, den 2. April 2017
Ort:
Sumpfblume, Beginn: 18.00 Uhr
Eintritt: Vorverkauf ab 1. März 2017 in der Stadtbücherei in der Pfortmühle, sonst Abendkasse:
12 € für Mitglieder, sonst 14 €
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Judas – Schauspiel von Lot Vekemans
Es spielt: Gunter Heun, Regie: Christian Doll, Ausstattung: Cornelia Brey
Ein intensives Kammerspiel, in dem eine der wichtigsten Figuren der christlichen Geschichte in ganz neuem Licht erscheint. Im Schauspielmonolog der zeitgenössischen niederländischen Autorin Lot Vekemans ist Judas Ischariot, der Jünger, der Jesus Christus auslieferte, nach 2000 Jahren wieder auferstanden. In seiner Rolle als Judas gibt der Gandersheimer Domfestspielstar Gunter Heun einen Einblick in die Seele eines Mannes, der über Jahrhunderte hinweg als der ultimative Verräter in der christlichen Welt galt.
Die erste der modernen „pro Judas“ Deutungen stammt von Walter Jens („Der Fall Judas“ von 1975). In der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ wird Judas nur deshalb zum „Verräter“, um den Heilsplan seines Freundes zu retten, und auch bei Amos Oz (kürzlich bei uns von Edgar Herrenbrück überzeugend dargelegt) ist Judas „Verrat“ ein notwendiger Schritt zur Erlösung der Welt.
Der Schauspieler
Gunter Heun spielt seit 2012 große Rollen bei den Gandersheimer Domfestspielen. Nach zahlreichen ausverkauften Vorstellungen im Vorjahr und mehreren Gastspielen in der Region war Gunter Heun auch im stimmungsvollen Klosterkeller Brunshausen als Judas zu erleben. Christian Doll inszeniert bereits seit 2009 in Bad Gandersheim und wurde 2012 Intendant der Festspiele.
Die 1965 in Oss/Niederlande geborene
Lot Vekemans sorgte auch in Deutschland mit ihren Theaterstücken für Furore (u.a. „Gift“, ein mitreißendes Psychoduell). Für „Judas“ hat sich Vekemans intensiv mit allen Quellen zur Figur des Jesus-Verräters auseinandergesetzt.
Die Bibliotheksgesellschaft kooperiert hier zum zweiten Mal mit der „Sumpfblume“.
Gründonnerstag, den 13. April 2017
Ort:
Sumpfblume, Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: Vorverkauf ab 1. März 2017 in der Stadtbücherei in der Pfortmühle, sonst Abendkasse:
12 € für Mitglieder, sonst 14 €
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hans Witte: Die Kunst des Rattenfängers
Im Laufe seiner mehrhundertjährigen Biografie haben sich die Rolle und die Bedeutung des Rattenfängers verändert von einem ursprünglich sozial geringschätzig angesehenen Berufsstand über den Protagonisten in einem möglicherweise historisch authentischen Ereignis mit
bänkelliederhaften Zügen hin zu einem Vermittler/Indikator zeitgeschichtlich relevanter Ideen und Kräfte und zu einem kommerziellen Werbeträger, schließlich sogar zu einem modernen Entertainer und Comic-Helden und in ganz ungewöhnlicher Weise zu einer Metapher für subjektive Gefühlswelten.
Dieser Wandel findet seine sichtbare Ausprägung in den bis heute immer wieder veränderten künstlerischen Darstellungen der Figur des Rattenfängers. Hans Witte stellt - auch mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation - sein Buch „Die Kunst des Rattenfängers“ vor, das im Juni 2017 erscheinen soll.
Hans Witte: geboren 1944 in Peine; nach dem Lehramtsstudium in Göttingen tätig am Albert-Einstein-Gymnasium Hameln mit den Fächern Deutsch und Kunst; seit den 1970er Jahren Aufbau und Pflege einer bedeutenden Sammlung historischer Kinder- und Bilderbücher mit Vorträgen, Veröffentlichungen und Ausstellungen; 1989 Gründung des Buchkunst-Verlages Edition Einstein auf der Basis einer historischen Handpresse. Viele der handgedruckten bibliophilen Ausgaben stehen heute in bedeutenden Bibliotheken, Archiven und Privatsammlungen.
Sonntag, den 28. Mai 2017
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Einladung zur Jahreshauptversammlung 2017
vorgeschlagene TO: 1) Begrüßung und Berichte des Vorstandes
2) Bericht der Kassenprüfer
3) Aussprache über die Berichte und Entlastung des Vorstandes
4) Neuwahl des gesamten Vorstandes sowie der Kassenprüfer
5) evtl. Anpassung der Satzung (wird rechtzeitig bekanntgegeben)
6) evtl. Anträge (Einreichungsfrist: 1.Mai 2017)
7) Bericht des Leiters der Stadtbücherei Hameln
8) Verschiedenes
Mittwoch, den 17. Mai 2017, Beginn: 19 Uhr in der Stadtbücherei in der Pfortmühle
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Regine Wernicke: „Mein Leben so gut wie mein Denken vollzieht sich in extremen Positionen...“
Walter Benjamin zum 125 Geburtstag
Der 1892 in Berlin geborene Walter Benjamin schuf eines der bedeutendsten philosophischen und literarischen Werke deutscher Sprache. Der Vortrag lädt ein zu einem Streifzug durch sein Werk: von seinen sprachphilosophischen Arbeiten in Verbindung zu philologisch-historischen und ästhetischen Problemen bis zu seiner Beschäftigung mit der Geschichtsphilosophie. Die „Einbahnstraße“ gehört als erste von Benjamins Schriften in den Kontext der von ihm geplanten Urgeschichte der Moderne. In seiner Habilitationsschrift „Ursprung des deutschen Trauerspiels“ entfaltet er seine neue Geschichtskonzeption, die er in seinem Hauptwerk „Paris, die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts“ programmatisch ausbaut. Weltweit bekannt ist vor allem sein Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“. Nach dem Motto, was für die Geschichte gilt, kann am Kunstwerk nicht anders sein, zieht er daraus methodische kunsttheoretische Konsequenzen, die eine Wende in der Ästhetik einleiten, die ihn zum Vordenker seines Jahrhunderts werden lässt.
Walter Benjamin war jedoch kein Philosoph in der Dachstube. Er verstand zu leben, verkehrte in den Cafés der intellektuellen Szene und künstlerischen Avantgarde, geriet aber als Jude ins Visier der Nazis , floh 1933 nach Paris, geriet zunehmend in Verzweiflung über seine persönliche wie die politische Lage und wählte 1940 auf der Flucht nach Spanien den Freitod.
Der Vortrag wird zeigen, wie eng das Leben des Philosophen, Kritikers und Schriftstellers Benjamin mit seinem originären Werk verwoben ist.
Regine Wernicke, Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Autorin, hat den Nachlass Walter Benjamins der Berliner Akademie der Künste in den 90er Jahren wissenschaftlich erschlossen. Ihre Ausführungen werden mit ausgewähltem Bildmaterial illustriert. Sie war bereits 2005 unser Gast, als sie über die Pariser „cafés littéraires“ anschaulich referierte.
Sonntag, den 25. Juni 2017
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7, - €)