Hier finden Sie die 20 preisgekrönten Gedichte des Gedicht-Wettbewerbs, getrennt nach zwei Altersgruppen

Gedichte der Altersgruppe 10-14 Jahre

1. Preis:

Momente in deinem Leben

Es gibt Momente in deinem Leben
in denen du alles zu wissen scheinst
Es gibt Momente in deinem Leben
in denen alles perfekt scheint
Es gibt Momente in deinem Leben
in denen du alles zu schaffen glaubst

Doch es gibt Momente in deinem Leben
in denen du ratlos bist
Es gibt Momente in deinem Leben
in denen alles schief läuft
Es gibt Momente in deinem Leben
in denen du versagst

Aber denk daran
es sind nur Momente
Es werden andere Momente
in deinem Leben kommen
weil Momente immer kommen werden
solange du lebst.

von Saskia Erben, 14 Jahre


2. Preis:

Mein Bleistiftgedicht

Mein Bleistift ist nicht sehr klein,
aber schreibt sehr rein.

Er bringt immer sehr viel Glück,
denn er ist ein gutes Stück.

Mein Bleistift ist dünn und rund
und nicht sehr bunt.

Ich nehme den Bleistift überall mit hin,
weil ich mit ihm glücklich bin.

Was mein Bleistift alles kann
Ich denke immer: „Mann oh Mann!“

von Gesa Twick, 10 Jahre


3. Preis:

Die Burg

Vor langer Zeit, so erzählt man’s sich,
in längst vergess’nen Tagen,
sah man schon übers ganze Land
die grauen Zinnen ragen.

Kalt und schrecklich, uneinnehmbar,
und doch prächtig, schön,
so erzählten Angelsachsen
sie Burg Teth zu sehen.

Sie stand wohl dar, an einer Furt,
mit ihren hohen Mauern,
als würde sie Jahrhunderte,
gar ewig überdauern.

Doch eines Tages kamen sie,
ein jeder konnt’ sie sehen,
vier Gestalten, hochgewachsen,
und elegant im Gehen.

Sie baten um ein Nachtquartier,
zwei Herren und zwei Damen,
und später dann, am Abendtisch,
wagt’ keiner sich zu nahen.

Als hätte man es schon geahnt,
denn mystisch waren sie,
sie waren die vier Jahreszeiten
und stritten wie noch nie.

Und schließlich wurd’ es viel zu laut,
würd’ enden in Gewalt,
und jeder rief ’nen Sturm herbei,
um zu gewinnen bald.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter,
vier Stürme, nun vereint,
wehten um der Burg Gemäuer,
’s sollte nichts mehr übrig sein.

Der Frühling unterspülte alle Mauern,
der Sommer trocknet’ sie von innen aus,
der Herbst zeriss wohl alle Steine,
der Winter machte Staub daraus.

Und kommt man heut’ vorbei an dieser Furt,
an regnerischen Tagen,
so sagt man, kann man sie streiten hören,
seit Monaten, seit Jahren.

von Insa de Vries, 14 Jahre



4. – 10. Preis:

Hameln

Mit dem Fahrrad ich fahr’
an der Weser entlang,
ruhig liegt sie da,
ich fahr rechts ran.

Und blicke hinüber
zu der Stadt,
die mir so viel
bedeutet hat.

Ich sehe Natur
wie Wiesen und Wälder,
und ringsherum nur
große Felder.

Doch sehe ich auch
in der Luft,
gar schwarzen Rauch
vom Autoauspuff.

Ich sehe die Leute,
sie drängen ja bloß,
wahrhaftig heute
ist wieder was los.

Hindurch die Straßen
der Rattenfänger zieht,
die Ratten verlassen
das Stadtgebiet.

Ich sehe die Liebe,
die Trauer, den Schmerz,
ich sehe Diebe
und Menschen mit Herz.

Jetzt fahr’ ich weiter
mit schnellem Schritt,
summe heiter
und denke zurück.

Mit dem Fahrrad ich fahr’
an der Weser entlang,
ruhig liegt sie da,
ich halt’ nicht an.

Ich blicke noch einmal
zurück auf die Stadt,
die mir so viel
bedeutet hat.

von Eva Berlips, 13 Jahre



Die gespaltene Persönlichkeit

Ich bin der beliebteste Mann überhaupt,
Ich bin ehrgeizig,
Ich habe schönes Haar und bin der Heuchler.

Ich bin einfach der Beste,
Ich kann von niemandem übertrumpft werden,
Ich bin unbesiegbar und ein Frauenheld.

Ich habe große Muskeln,
Ich bin stark,
Ich bin großartig… in meiner eigenen Welt.


Ich bin ein Nichtsnutz,
Ich bin der Pessimist
und kann sowieso nichts.

Ich bin klein und schwach,
Mein Haar ist grau und schütter,
Ich bin alt.

Ich bin dumm,
Ich bin hässlich,
Ich bin der größte Idiot… in der wahren Welt.


Ich bin freundlich,
Ich schaffe alles, wenn ich nur will,
Ich bin der Optimist.

Ich bin zuversichtlich,
dass wird schon funktionieren,
„Ich mach mir keinen Kopf“.

Ich habe keine Angst,
Ich fühle mich gut,
Ich bin offen und ehrlich… wünschte ich mir.


Ich bin der gut Überlegende,
Ich habe alles durchgeplant,
Ich bin Realist.

Ich bin der Meinung,
dass das Unmögliche nicht klappt
und versuche es erst gar nicht.

Ich bin nie unvorbereitet,
Ich habe alles im Griff,
Ich sehe Fehler ein… träume ich nachts.

von Jasper Schmidt, 14 Jahre



Tanzen

Wenn ich bei dir bin
dann möchte ich mit dir tanzen
Wenn eine Melodie erklingt
dann will ich mit dir tanzen
Wenn der Takt einen mitreißt
dann muss ich mit dir tanzen
Wenn du mich im Arm hältst
und du mich führst
dann tanze ich mit dir
und wenn du mit mir tanzt
dann schlagen zwei Herzen
im Takt der Musik

von Nathalie Düge, 14 Jahre


Unbenannt

Samtpfoten schleichen leise auf dem Weg,
malen Spuren in den Schnee.
Auf hinunter zu dem Steg,
am zugefrorenen See.

Glitzernd bricht die Sonne,
tausend Funken tanzen auf dem Eis.
Die Katze räkelt sich vor Wonne,
ihr Pelz ist ganz in weiß.

Langsam fließt das Wasser,
denn es ist getaut.
Alles ist nun sehr viel nasser,
kommet nur und schaut!

Auch die Katze kehrt zurück,
an ihren angestammten Platz.
Die Sonne wärmt sie Stück für Stück,
bis der Winter kehrt zurück.

von Lena Beye, 11 Jahre



Die Maus

Wir hatten eine kleine Maus,
die knusperte in unserm Haus,
und störte uns beim Träumen.

So stellten wir die Falle hin,
und fingen sie auch schnell darin,
sie mochte Schokolade.

von Fritz Wesemann, 10 Jahre



Die Nacht

Die Nacht legt leise
Die Nacht legt leise ihre samtig, schwarze
Die Nacht legt leise ihre samtig, schwarze Hand
Die Nacht legt leise ihre samtig, schwarze Hand auf alles

Die Nacht legt leise ihre samtig, schwarze Hand auf alles.
Die Nacht legt leise ihre samtig, schwarze Hand auf Felder und Wälder
Die Nacht legt leise ihre samtig, schwarze Hand auf Autos und Maschinen
Die Nacht legt leise ihre samtig, schwarze Hand auf Menschen und Pflanzen
Die Nacht legt leise ihre samtig, schwarze Hand auf alles
Die Nacht legt ihre stille Hand auf uns
Die Nacht legt uns zur Ruh
Die Nacht ist still
Wir sind still
Stille

von Nele Pannewitz, 11 Jahre



Naturgeister

Eine Nymphe, die ihre Haare kämmt.
Ein Wassermann, der den See überschwemmt.
Ein Irrlicht, das hell aufblinkt.
Eine Sirene, die im Waldsee singt.

Geflügelte Frauen, die durch die Lüfte gleiten,
Boreas, die auf Windböen reiten.
Verblüffte Menschen, die den Riesen anstieren,
Sylphen, die auf Wolken balancieren.

Alben, die durch die Dunkelheit fliegen,
Kobolde, die sich vor Lachen biegen.
Ein Lindwurm, der Feuer spuckt,
Ein Troll, der sich hinter einen Baumstumpf duckt.

Also öffne die Augen in Natur und Wald,
dann siehst du seine Wunder auch bald.
Die Naturgeister laden dich ein zum Staunen,
folge den Devas, Nereiden und Faunen.

von Milena Greve, 12 Jahre





Gedichte der Altersgruppe 15-20 Jahre

1. Preis:

Hymne für dich


Nimm den Hammer, nimm den Meißel,
hau’ dein Abbild grob in Stein -
komm schon, tu es, mach dich besser,
denn dann wirst du auch so sein.

Hol dir Liebe, hol dir Glück,
denk nicht nach und drück auf’s Gas -
ras’ mit Vollgas durch die Straßen,
denn nur so macht Leben Spaß.

Zeig Gefühle, zeig Gedanken,
leb’ dein Leben wie du meinst -
komm schon, tu es, zeig den Leuten,
dass du nicht bist, wie du scheinst.

Lass dir Zeit und lass dich treiben,
wichtig, dass du’s dir erlaubst -
gib Acht auf dich und lauf’ ins Ziel,
kannst alles schaffen, wenn du’s glaubst.

von Sonja Buddensiek, 15 Jahre


2. Preis:

Wenn ich Dich sehe


Ich stehe, doch eigentlich fliege ich.
Ich denke, doch eigentlich träume ich.
Ich spreche, doch eigentlich schweige ich.
Ich höre zu, doch eigentlich überhöre ich.
Ich bin ruhig, doch eigentlich lache ich.
Ich bin kalt, doch eigentlich glühe ich.
Ich bin regungslos, doch eigentlich springe ich.
Ich gehe, doch eigentlich renne ich.
Ich bin Stein, doch eigentlich spüre ich.
Wenn ich dich sehe, dann liebe ich.

von Celia Fritze, 15 Jahre


3. Preis:

Unbenannt

Mit geschlossenen Augen
Voll zitternder Standfestigkeit
Seh ich dich an
Sekunden vor dem Anfang der Ewigkeit
Wenn wir uns für immer trennen
Werden wir an ihrem Ende
Zusammen sein

Erfüllt von entschlossener Rastlosigkeit
Renn ich dir nach
Damit du mich nicht einholst

Warte auf mich!
Sonst lauf ich dir davon.

von Christiane Wruck, 18 Jahre


4. – 10. Preis:

Der Egoist

Stets denk ich nur an mich.
Stets heißt es: ich, ich, ich.
Nur ich steh hier im Mittelpunkt.
Alle müssen sagen: du, du, du.
Wo wären sie denn ohne mich?
Ohne meine Existenz?
Ihr müsst tun, was ich euch sag.
Ihr müsst wissen, was ich mag.
Alle sind egal, nur ich bin wichtig.
Ihr habt Probleme, ich will’s nicht wissen.

Ich hab’ das Gefühl, allein zu sein.
Keiner hört mehr zu.
Niemand ruft mehr: du, du, du.
Ich bin verlassen, kann’s nicht glauben.
Ich stehe hier nun ganz allein
und wein bitter in mich hinein
Plötzlich bin ich nicht mehr verlassen.
Hab nun mich und ihn.
Wir reden oft nur miteinander.
Und wenn die Leute uns so sehn,
so sagen sie stets:
„Schizophren“.

von Robert Brautlecht, 15 Jahre



Mc Donalds

Die Burger sind lecker,
da gibt’s viel Geklecker!
Der Big Mac ist klein,
da passt noch mehr rein!
Ne Cola dazu,
fett wirst du imnu!
Wär Spongbob am Herd,
wär Mc’s mehr wert.
Wiegst du über hundert,
wirst du nicht bewundert.
Mc Drive ist sehr toll,
der Wagen ist voll!
Bleibst du schön schlank,
wirst du nich’ krank!

von Florian Hanses und Dominik Rissmann, 15 Jahre




Du bist mein Freund

Du bist mein Freund,
egal ob…
schwarz oder weiß,
kalt oder heiß,
schlau oder dumm,
grad’ oder krumm,
dünn oder dick,
einfach oder schick,
groß oder klein,
ja oder nein?
Das alles ist egal…
Du bist mein Freund.

von Christina Klesser, 14 Jahre und Jonathan Deubig, 15 Jahre



Unbenannt

Er liebt sie
wegen ihrer Spontaneität

Er liebt sie nicht
wegen ihrer Eifersucht

Er liebt sie
wegen ihres Mutes

Er liebt sie nicht
wegen ihrer Tollpatschigkeit

Er liebt sie
wegen ihrer Offenheit

Er liebt sie
wegen ihrer Schüchternheit

Dennoch akzeptiert er alles an ihr
jeden Fehler, jede Bewegung, jede Eigenschaft
Er liebt
jede Sekunde seines Lebens
in der er an sie denken muss,
jeden Augenblick,
den er mit ihr verbringt.

Jeden Tag liebt er sie mehr.

von Carolin Kuessner, 15 Jahre



Liebesgedicht

Wenn ich dich seh’
Dein helles Haar weht im Wind
Dein kleines verunsichertes Lächeln
Deine großen blauen Augen

Wenn ich dich fühl’
Unsere weichen Hände ineinander vereint
Dein weiches Haar auf meinen Schultern
Die zarte Berührung unserer Lippen.

Wenn ich an dich denk’
Unsere erste Begegnung in meinem Kopf
Der erste Kuss von dir
Die Erinnerung an dein Ja-Wort.

von Lennart Rohloff, 15 Jahre



Perfection

Welche Frau sieht in ihr Spiegelbild,
Ohne, dass sie heimlich die Unsicherheit quält?

Beim Shoppen drängen wir uns dicht an dicht,
Ehrlich gesagt, wer fragt sich hier nicht;
was in ist, was out?
Extravagant oder schlicht?
Was trägt die Frau, was nicht?
Und beiläufig wird auf die
neue Louis Vuitton geschaut!

Chucks oder High-Heels, hoch oder flach?
Was kommt nun mit ins heimische Schlafgemach?
Maxi oder Mini, Rock oder Kleid?
Die Entscheidung fällt nicht mit Leichtigkeit.

Aus Glamour und Co schau’n wir uns Modetipps ab.
Der Wechsel der Trends hält uns ständig auf Trab.

Hübsche Frauen zeige uns, wie wir aussehen müssen,
denn nur so eine Frau will Mann letztendlich küssen…

Wir zahlen unendlich hohe Preise,
begeben uns so in höhere Kreise.

Zögern dann bei der Wahl vom Abendkleid;
Armani oder Prada, ewig dasselbe Leid!

Letztendlich ist es vollkommen egal,
und eigentlich unnötig, diese Qual!

Denn nicht Kleider und Taschen machen uns hübsch und begehrt,
Am Ende hat nur unser Selbstbewusstsein einen Wert!

Denn welche Frau lächelt sich schon selber an,
weil sie ihre Schönheit erkennen kann?

von Kelly-Ann Hentze-Simon, 17 Jahre


Unbenannt

Training, Training, Training,
und jedes Mal die Frage,
wofür die Arbeitstage?
Doch hat man ein Ziel
und will auch so viel,
so entwickelt sich der Ehrgeiz
und man hat einen starken Anreiz.

Rennen, Rennen, Rennen,
das ist die Devise.
Schmerz und Leid
ist dann völlig egal.
Man sieht nur noch das Ziel vor Augen
und nicht mehr alle die Plage.

Freude, Freude, Freude,
ist dann das Schönste,
ob Schmerz, Qual oder Leid ertragen,
ist dann nicht mehr die Frage.
Nur noch die Freude zählt,
nicht das Ertragene.
Und das ist dann die Belohnung für all die Qual!

von Monja Hahn, 18 Jahre

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